In den letzten Jahren wurden in Tibet viele neue Schulen gebaut. In den Nomadengebieten gibt es aber immer noch viele Kinder, die nicht in die Schule gehen. In den dünn besiedelten Gebieten gibt es zu wenig Schulen, die zudem oft schlecht ausgestattet sind. Die guten Schulen sind meist weit entfernt von den Nomadensiedlungen. Die Kinder müssen deshalb in den Schulen leben. Oft müssen die Familien viel Geld für Schulgebühren, Unterkunft und Verpflegung ausgeben. Außerdem fehlen ihnen die Kinder bei der Arbeit, wenn sie in Internatsschulen leben und nur in den Ferien nach Hause kommen. Trotzdem wünschen sich die meisten Familien, dass ihre Kinder die Schule besuchen können.
Es gibt große Unterschiede in der Qualität der Schulen. Häufig besuchen Tibeter eher schlechte Schulen, weil die Gebühren geringer sind und die Schulen auch Kinder mit schlechten Chinesischkenntnissen aufnehmen.
Es gibt in Tibet spezielle tibetische Schulen, in denen Tibetisch zum Teil gleich gewichtet mit Chinesisch ist. Häufig handelt es sich hierbei um sogenannte Projektschulen von Privatpersonen, Projekten oder Klöstern. Oft wird an diesen Schulen auch viel Wert auf die Vermittlung der tibetischen Kultur gelegt.
Der Großteil der Schulen ist chinesisch, Tibetisch wird hier zum Teil gar nicht oder lediglich als kleines Nebenfach unterrichtet. Meist sind die chinesischen Schulen besser ausgestattet als die Tibetischen. Auch die chinesischen Kinder besuchen diese Schulen. Aufgrund ihres sprachlichen Vorteils haben sie oft von vornherein bessere Chancen.